- bw24
- Baden-Württemberg
Stand:
Von: Julian Baumann
KommentareDrucken
Die starke Autoindustrie in Baden-Württemberg wird nicht nur von den Herstellern, sondern auch von den Zulieferern getragen. Das sind die sieben größten Unternehmen.
Stuttgart - Der Automobilbau hat seinen Ursprung bekanntlich in Baden-Württemberg, und bis heute ist die Autoindustrie im Südwesten ganz besonders stark vertreten. Neben den beiden großen Autoherstellern Mercedes-Benz und Porsche sowie dem großen Produktionsstandort von Audi in Neckarsulm bei Heilbronn, haben im Bundesland auch mehrere global agierende Autozulieferer ihren Hauptsitz.
Die Liste der sieben größten Zulieferer der Automobilindustrie aus Baden-Württemberg basiert auf den aktuellsten Mitarbeiterzahlen. Zur Vollständigkeit werden aber auch die Umsätze der Konzerne angegeben. BW24 hat zudem bereits eine Liste der Weltmarktführer aus Baden-Württemberg erstellt.
Die größten Autozulieferer aus Baden-Württemberg – nach Mitarbeiterzahl
1. Robert Bosch GmbH aus Stuttgart/Gerlingen
Die Robert Bosch GmbH, allgemein schlicht Bosch genannt, ist mit 427.600 Mitarbeitern im Jahr 2023 das größte Industrieunternehmen aus Baden-Württemberg und mit seiner Automotivesparte zudem der größte Autozulieferer der Welt. Seinen Ursprung hat das heutige Weltunternehmen in einer kleinen Hinterhofwerkstatt in Stuttgart, die Gründer und Namensgeber Robert Bosch im Jahr 1886 eröffnete. Eine Erfindung von Bosch aus dem Jahr 1902 verhalf dem Auto zum weltweiten Durchbruch, seitdem hat der Technologiekonzern viele erfolgreiche Patente angemeldet.
Die Automobil-Sparte von Bosch macht den Großteil des Konzernumsatzes aus, der im vergangenen Geschäftsjahr 91,6 Milliarden Euro betrug. Derzeit befindet sich der Konzern in der Transformation zur E-Mobilität und produziert auch wichtige Halbleiter-Komponenten. Zudem ist Bosch auch in vielen weiteren Geschäftsfeldern tätig.
Name | Robert Bosch GmbH (Bosch) |
---|---|
Gründung | 15. November 1886 |
Hauptsitz | Stuttgart, Gerlingen (Hauptverwaltung) |
Mitarbeiter | 427.600 (2023) |
Umsatz | 91,6 Milliarden Euro (2023) |
2. ZF Friedrichshafen AG aus Friedrichshafen
Der Technologiekonzern ZF Friedrichshafen hat sich von einem Teilbereich des Zeppelin-Konzerns zu einem der größten Autozulieferer der Welt entwickelt. Nach Bosch und Continental aus Hannover war die Zahnradfabrik lange Zeit die Nummer drei in Deutschland, inzwischen ist der Stiftungskonzern aber der zweitgrößte Autozulieferer in Baden-Württemberg und auch in der gesamten Bundesrepublik. Wie Bosch befindet sich die ZF derzeit in der schwierigen Transformation zur E-Mobilität und hat außerdem mit deutlichen Schulden zu kämpfen. Deshalb will der Konzern in den kommenden zwei Jahren sechs Milliarden Euro sparen.
In Sachen Elektromobilität hat der zweitgrößte Autozulieferer Baden-Württembergs allerdings bereits große Fortschritte gemacht. Die ZF hatte im vergangenen Jahr beispielsweise ein Thermomanagementsystem vorgestellt, das E-Autos auch im Winter zu einer höheren Reichweite verhelfen soll.
Name | ZF Friedrichshafen AG |
---|---|
Gründung | 20. August 1915 |
Hauptsitz | Friedrichshafen (Bodenseekreis) |
Mitarbeiter | 164.869 (2022) |
Umsatz | 43,8 Milliarden Euro (2022) |
3. Mahle GmbH aus Stuttgart
Die Mahle GmbH ist der zweite große Automobilzulieferer aus der Landeshauptstadt Stuttgart. Im Jahr 1920 als kleine Werkstatt für Zweitaktmotoren im heutigen Stadtteil Bad Cannstatt gegründet, war das global agierende Unternehmen lange Zeit vor allem als Kolbenspezialist bekannt. Inzwischen hat Mahle aber auch Felder der E-Mobilität erschlossen und setzt auf das Thermomanagement. Den Verbrenner will der schwäbische Konzern aber ebenfalls noch nicht aufgegeben, und weiterhin „ein zuverlässiger Lieferant“ für die altbewährte Technologie bleiben.
Name | Mahle GmbH |
Gründung | 1. Dezember 1920 |
Hauptsitz | Stuttgart |
Mitarbeiter | 71,947 (2022) |
Umsatz | 12,4 Milliarden Euro (2022) |
4. Freudenberg-Gruppe aus Weinheim
Die Freudenberg-Gruppe mit Hauptsitz in Weinheim im Rhein-Neckar-Kreis ist eines der größten Familienunternehmen Baden-Württembergs und unter anderem auch als Automobilzulieferer tätig. Zum Geschäftsfeld der Dichtungs- und Schwingungstechnologie gehört beispielsweise der Dichtungshersteller Freudenberg Sealing Technologies oder auch die Vibracoustic SE, die Antivibrationssysteme entwickelt. Zu den bekanntesten Produkten der Unternehmensgruppe zählen allerdings die Reinigungsartikel der Marke Vileda. Die gesamte Gruppe beschäftigte 2022 knapp 51.500 Mitarbeiter.
Name | Freudenberg-Gruppe |
---|---|
Gründung | 1849 |
Hauptsitz | Weinheim (Rhein-Neckar-Kreis) |
Mitarbeiter | 51.462 (2022) |
Umsatz | 11,8 Milliarden Euro (2022) |
5. Voith GmbH & Co. KGaA aus Heidenheim an der Brenz
Auch der Technologiekonzern Voith ist kein reiner Automobilzulieferer, sondern wird eigentlich als Maschinenbauer angesehen, der Geschäftsbereich Voith Turbo produziert allerdings Komponenten für die Automobilindustrie und für Nutzfahrzeuge. Im Bereich der hydrodynamischen Getriebe ist das Familienunternehmen mit Stammsitz in Heidenheim an der Brenz sogar Weltmarktführer. Mit knapp 22.500 Mitarbeitern ist Voith eines der größten Technologieunternehmen aus Baden-Württemberg und kann durch die Gründung im Jahr 1867 auf eine lange Firmengeschichte zurückblicken.
Name | Voith GmbH & Co. KGaA |
---|---|
Gründung | 1867 |
Hauptsitz | Heidenheim an der Brenz |
Mitarbeiter | 22.479 (2022/2023) |
Umsatz | 5,51 Milliarden Euro (2022/2023) |
6. Rheinmetall Automotive AG aus Neckarsulm
Der Rüstungskonzern- und Autozulieferer Rheinmetall hat seinen Hauptsitz zwar in Düsseldorf, das Automobilgeschäft wird allerdings in der Rheinmetall Automotive AG gebündelt, die ihren Sitz in Neckarsulm bei Heilbronn hat. Das Unternehmen, das im Jahr 1997 aus der Fusion von Kolbenschmidt aus Neckarsulm und Pierburg aus Neuss in Nordrhein-Westfalen entstanden ist, produziert in drei Divisionen Kolben für Pkw und Nutzfahrzeuge, Module und Systeme für verschiedene Anwendungsbereiche und verantwortet unter dem Namen Motorservice auch ein weltweites Ersatzteilgeschäft. Ende 2023 wurde bekannt, dass sich Rheinmetall von dem Geschäftsbereich in Baden-Württemberg trennen will.
Name | Rheinmetall Automotive AG |
---|---|
Gründung | 1997 |
Hauptsitz | Neckarsulm (Kreis Heilbronn) |
Mitarbeiter | 11.000 |
Umsatz | 2,736 Milliarden Euro |
7. Eberspächer Gruppe GmbH & Co. KG aus Esslingen am Neckar
Die Eberspächer Gruppe mit Konzernsitz in Esslingen am Neckar ist vor allem in den Bereichen Abgastechnik, Fahrzeugheizungen und Klimasysteme tätig und wuchs seit der Gründung im Jahr 1865 durch mehrere Übernahmen anderer Unternehmen zu einem der größten Autozulieferer aus Baden-Württemberg. Ursprünglich wurde Eberspächer in Esslingen als Handwerksbetrieb gegründet, Komponenten für die Automobilindustrie produziert der Konzern seit 1931. Im Jahr 2021 gliederte das Unternehmen die Abgassparte aus, die seither als eigenständiges Unternehmen Purem by Eberspächer fungiert. Der Autozulieferer setzt weiterhin auf Verbrenner-Komponenten und auf Länder abseits von Deutschland.
Name | Eberspächer Gruppe GmbH & Co. KG |
---|---|
Gründung | 1865 |
Hauptsitz | Esslingen am Neckar |
Mitarbeiter | 10.681 (2022) |
Umsatz | 6,4 Milliarden Euro (2022) |